Der Weg wurde immer zerworfener und irgendwann kam ich an einem Brunnentrog, an dem Frauen und Mädchen Wäsche wuschen und zum trocknen auf Steine legten. Keine 3000 km von Zuhause weg ist man in einer anderen Welt. Kein Strom, kein fließend Wasser, keine Kanalisation. Ein krasser Gegensatz. Hier gabelte sich der Weg und ich fragte mit Händen und Füßen nach der Richtung. Mit Händen und Füßen wurde geantwortet. Auch in Bildersprache indem einfach die Weggabelung in die Erde gezeichnet wurde und der linke Weg durchgestrichen wurde. Gut, dahin also nicht, ich bedankte mich und fuhr weiter. Im Schritttempo musste ich mich durch zerworfenes Gelände bemühen, das war kein Weg mehr, aber die Richtung stimmte. Irgendwann traf ich auf eine Schotterstraße und blickte in ein grandioses Tal Richtung algerischer Grenze. Zeit für einen Stop, für Bilder und einfach zum genießen. Der zweite Tag in Marokko und solch grandiose Landschaften. Das hatte ich nicht erwartet. Ich beschloss ins Tal zu fahren um einen geschützten Übernachtungsplatz zu suchen und eventuell noch etwas einzukaufen. Unten angekommen öffnet sich eine grandiose karge Ebene. Sand, durchzogen mit Geröll, alles flach, kleinere Hügel erhoben sich in der Landschaft. Hier wird es schwierig Deckung für die Nacht zu finden. Also weiter. In der nächsten Ortschaft ein Gemüse- und Obstladen. Angehalten ausgestiegen und Mandarinen, Bananen und Zuchini gekauft. Hier war ich der einzige Europäer und so folgten mir alle Blicke. Ein unheimliches aber nicht mehr unbekanntes Gefühl. Viel Europäer verirren sich sicher nicht hierher. Doch ich bin es ja gewohnt. Freundlich lächeln und winken, irgend einer winkt immer zurück.


  
Weiter ging’s, die Straße war kerzengerade und monoton. Gerne hätte ich mein Lager aufgeschlagen, doch sah ich nichts wo ich Deckung hatte und auf abendlichen Besuch hatte ich keine Lust, was die Regel ist wenn man entdeckt wird. Nicht wirklich schlimm, aber doch ab und an nervig.

Nach einer weiteren Stunde fand ich ein Wäldchen mit Nadelbäumen. Ich dachte erst es ist die erste Fata Morgana, aber es wahr real. So beschloss ich das Wäldchen zu erkunden und fand eine Senke in der ich gut geschützt war. Hunde raus, abfüttern, aufbauen, selbst was futtern und da viel Totholz da lag ein kleines Feuerchen.


 Es kam noch eine Schafherde mit Abstand durch, der Hirte hatte Respekt vor den Hunden. Gut so, sonst hätte ich doch noch Abendunterhaltung gehabt.

Die Nacht brach an, die Hunde hatten sich schon ins Auto verzogen und ich lauschte der Stille und dachte daran wohin mich der Tag morgen führen wird……wir träumten schon vom Sand.

 

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